Mein Credo

 

Die Psychologie ist eine der großen Wissenschaften zum Verständnis:

Was bewirkt, wer wir sind?

Forschungsergebnisse und philosophisch psychologische Überlegungen dazu begeistern mich.

So zum Beispiel folgendes Zitat von Albert Einstein:

“Ein menschliches Wesen ist ein Teil des Ganzen, das wir als das Universum bezeichnen, ein durch Raum und Zeit begrenzter Teil. Es nimmt sich selbst, seine Gedanken und Gefühle, als etwas vom Rest Getrenntes wahr - eine Art optische Täuschung seines Bewusstseins. Dieses Trugbild ist eine Art von Gefängnis, in dem wir uns befinden; es beschränkt uns auf unsere persönlichen Wünsche und unsere Zuneigung zu wenigen, uns am nächsten stehenden Personen. Unser Ziel muss darin liegen, uns selbst aus dieser Gefangenschaft zu befreien, indem wir unseren Kreis des Mitgefühls auf alle lebenden Geschöpfe und die ganze Natur in ihrer Schönheit erweitern. Niemand ist in der Lage, dies vollständig zu erreichen, aber das Streben nach einer solchen Leistung ist an sich schon ein Teil der Befreiung und eine Grundlage für innere Sicherheit.”

Albert Einstein, 12. Februar 1950, in einem Brief an Robert S. Marcus.

Einstein wählt ein Wort, dass wohl kaum jemand von einem Physiker erwartet, nämlich Mitgefühl. Darauf kommt es an. Aus psychologischer Sicht geht es darum, die Fähigkeit zu fühlen, zu empfinden zu erweitern. Es bahnt den Weg zu einem immer höheren Bewusstsein. Damit meine ich, ein immer tieferes Gewahrsein, Eins mit Allem zu sein. Es ist auch eine Entwicklung, die immer mehr dazu befähigt, die lebenden Geschöpfe und die ganze Natur in ihrer Schönheit empfinden zu können. Ist es nicht herrlich, sich um diesen Weg zu bemühen?

Der erste Meilenstein, der mich zu einem tieferen Verständnis der Psyche führte stammte aus Goethes Faust, erster Teil, Wald und Höhle:

“O, dass dem Menschen nichts Vollkommnes wird, empfind’ ich nun. Du gabst zu dieser Wonne, die mich den Göttern nah und näher bringt, mir den Gefährten, den ich schon nicht mehr entbehren kann, wenn er gleich kalt und frech mich vor mir selbst erniedrigt und zu Nichts, mit einem Worthauch deine Gaben wandelt. Er facht in meiner Brust ein wildes Feuer nach jenem schönen Bild geschäftig an. So taum’l ich von Begierde zu Genuß, und im Genuß verschmacht’ ich nach Begierde.”

Viele wollen zu den Sternen greifen, Vollkommenes erreichen. Gerade diejenigen, die es auf diesem Weg weit gebracht haben, werden häufig von dem Empfinden ergriffen, Unvollkommen zu sein. Das ist für Viele die Triebfeder sich zum Life Coaching zu entschließen und auf die Suche zu gehen. Wie damit umgehen? Alles hinwerfen, aufgeben? Ganz sicher nicht. Goethe empfiehlt: “Gerettet ist das edle Glied der Geisterwelt vom Bösen. Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen.” Und wer bahnt den Weg in immer höhere Höhen der Vollkommenheit? Diese Weisheit droht heute in Vergessenheit zu geraten, darum zur Erinnerung: “Das Ewig-Weiliche zieht uns hinan.”

Es gibt einen Text eines Mystikers aus dem 13. Jahrhundert, der den Weg zur Vollkommenheit etwas anders weist:

Auf die Frage an die ewige Weisheit, wie in wenigen Worten gefasst, Vollkommenheit erreicht werden kann, antwortet die ewige Weisheit:

“Richte dein Gemüt zu allen Zeiten auf ein verborgenes göttliches Schauen, indem du mich zu allen Zeiten vor deinen Augen trägst als ständigen Gegenstand deiner Betrachtung, von dem dein Auge nimmer wanke.”

Wer über diesen Satz meditiert, dem kann sich darin eine praktische Anleitung zur täglichen Übung erschließen.